-SYSTEMBESCHREIBUNG -HARDWARE- 1.23m Teleskop-

Centro Astronomico Hispano Aleman, 01.11.2008
Wolfgang Müller

1. - Allgemeines

2. - Systemkomponenten

3. - Stromversorgung

4. - Download aller Schaltpläne

5. - Verriegelungen und Sicherheit


1. Allgemeines

Foto vom 1.23m Teleskop

Die Kuppel wurde im Jahre 1973 von der Firma DSD gebaut.
Um den steigenden Anforderungen der Astronomie gerechtzuwerden, sind bis heute fast sämtliche elektronisch und elektromechanischen Komponenten ersetzt oder erweitert worden.
Mit der letzten Modifizierung kann das Teleskop und die Kuppel, vollkommen ferngestert werden. Für die Hardware- und Sofwarekomponenten diente zum grossen Teil das Vorbild der 3.5m Tel.-Steuerung.

Kuppel 1.23m Tel. im Hintergrund das 2.2m Tel.

2. Systemkomponenten

Die Steuerung der Kuppel/Teleskop geschieht mit Speicher-Programmierbaren Steuerungen (SPS)und einem VME-Rechner (TECS). Insgesamt befinden sich fünf SPS im Einsatz.
Der VME-Rechner steuert die Geschwindigkeiten des Teleskopes und stellt das Interface zum Bedien-GUI dar. Ausserdem beinhaltet er verschiedene Programme wie Pointingmodel, Fokuskompensation, Winkelmessung, Zusatzgeschwindigkeiten usw...Eine genaue Beschreibung der TECS-Funktionen ist gesondert erstellt.

1.23m Tel. Overview
Overview Systemkomponenten    overview

Einen Überblick aller Hardwareverebindungen gibt:    hardware

Die SPS erfüllen folgende Aufgaben:

  1. SPS 1 : Bediehnungspult in der Kuppel.
    • Sämtliche Tasten und Lampen sind an diese SPS angeschlossen.
    • Ein Tuchpannel zeigt verschiedene Funktionen zur Kontrolle und überwachung an, unter anderem die Tel.-Motorströme, zum Auswuchten.
    • Alle Daten werden mit der PCL2 seriell ausgetauscht, die sich im Keller vom Kuppelgebäude befindet.
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  2. SPS 2 : Sie ist praktisch ein Interface zum VME-Rechner, und entlastet diesen mit den Programmen:
    • Serieller Datenaustausch mit dem Pult
    • Serieller Datenaustausch mit der Kuppel
    • Kollisionschutz Hebebühne - Teleskop
    • Fokusmotor-Ansteuerung
    • Ein- und Ausschalten der Hydraulik, Überwachung der Öldrucke
    • Öffnen und Schlieesen vom S1-Verschluss
    • Ein- und Ausschalten der Leistungsverstärker
    • Messen der Tel.-Motorströme
    • REMOTE - LOCAL Funktion
    • Endschalter vom Teleskop
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  3. SPS 3 : Sie Steuert alle Harwarekomponenten der Kuppel an.
    • Serieller Datenaustausch mit VME-Rechnet und Pult.
    • Bestimmung der Azimuth Kuppelposition
    • Automatische Nachführung der Kuppel
    • Beschleunigen und abbremsen der Kuppelrotation
    • Ein- und Ausschalten der Kuppel
    • Öffnen und Schliessen der Kuppel
    • Temperaturmessung der Teleskopstruktur
    • Überwachung der Leistungschütze
    • Ein- und Ausschalten der Beobachterbeleuchtung
    • Steuerung vom Windschirm
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  4. SPS 4 : Koordination der verschiedenen Handtaster.
    • Handtaster Spiegelzelle
    • Handtaster alter Beobachterraum
    • Handtaster neuer Beobachterraum
    • Handtaster Fokus
    • VME Fokus
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  5. SPS 5 : Sie befindet sich im beweglichem Teil der Kuppel und Steuert die Hydraulik vom Spaltverschluss und den Windschirm.
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SPS

2.1 VME-Rechner TECS

VME

Der VME-Rechner bekommt seinen RTC (Real Time Clock, 20Hz) und die UT (Universal Time) seriel ASCII vom GPS-Empfänger. In das VME-Rack ist eine Karte mit Lichwellenleitern integrieert, die den RTC und die UT weiter an die anderen Teleskope geben kann.
Ist der Schalter auf "LOCAL" gestellt, bezieht der VME die GPS-Daten vom eingebautem System und sendet sie gleichzeitig zu den anderen Teleskopen. In der Stellung "EXTERN" empfängt die Karte die GPS-Daten vom 3.5m Teleskop und der eingebaute GPS-Empfänger ist ausser Funktion.
An einem VME-Ausgang liegt ein periodisches Signal, mit etwa 2HZ, das der restlichen Hardware mitteilt, dass der TECS ordnungsgemäss funktioniert. Dieses "TECS READY" Signal wird im TECS-GUI erzeugt. Mit einer "Watch-Dog"- Fuktion wird das Signal von der SPS2 abgefragt. Sollte es nicht vorhanden sein, werden sicherheitsrelevante Funktionen gesperrt.

WUT

Der VME und die N-Porst werden durch Power ON/OFF gebootet. Dazu dient ein Modul der Firma "WUT".

VME-LAN-RS232

Schaltplan vom VME-Rack;  VME-Rack
Schaltplan vom GPS-System am Calar Alto;  GPS
Die In- und Outputs vom VME sind in einer Liste definiert;  IN/OUT VME

2.2 SPS1-Pultsteuerung

Das Bedienpult in der Kuppel ist mit einer seriellen Datenverbindung (RS422) mit der Teleskopelektronik im Keller verbunden. Damit konnten viele Leitungen eingespart werden.
Nur Funktionen wie "Notstop" und Hebebühne sind über extra Leitungen geführt, um den Sicherheitsaspekten gerecht zu werden.
Der Datenaustausch ist in folgender Liste ersichtlich:

Datenfluss zwischen den SPS;  Overview Dataflow

DESK

Die SPS1 im Pult hat ein Tuchpannal, das Fehlermeldungen, Motorströme und das Auswiegen anzeigt.
Viele kleine Funktionen sind in die SPS1 eingefügt, wie z.B. Blinken der Lampen, Verriegelungen bei "REMOTE" und "LOCAL"- Betrieb, Lampentest, Lempenhelligkeitsregelung u.s.w.
"REMOTE"- Betrieb bedeutet, dass vom TECS-GUI Funktionen ausgeführt werden kann.
Im "LOCAL"- Betrieb sind alle Befehle vom TECS-GUI blockiert. Das Teleskop und die Kuppen können nur vom Pult, mit den Knöpfen bedient werden.

Schaltplan vom Pult SPS1;  SPS1

2.3 SPS2-Teleskopsteuerung

SPS1

Der serielle Datenaustausch ist hier ersichtlich:

Datenfluss zwischen den SPS;  Overview Dataflow

Die SPS sendet und empfängt komplette Strimgs, die den Status darstellen, mit maximaler Geschwindigkeit, die dem Programmcyklus der jeweiligen SPS entsprechen.

Der Kollisionschutz Teleskop / Hebebühne bezieht sich nur auf das Gegengewicht vom Teleskop. Eine Überwachung der Kollision mit der Spiegelzelle oder dem Instrument ist nicht vorgesehen. Deshalb können die Tel.-Antriebe im Remote-Betrieb nur vom TECS-GUI eingeschaltet werden, wenn die Bühne sich in der unteren RUhestellung befindet.

Der Fokusmotor kann vom TECS, vom Pult oder vom Handtaster angesteuert werden. Die Befehle werden zu der SPS4 weitergeleitet, die den Motor ansteuert.

Wird die Hydraulik vom Pult oder TECS eingeschaltet, überwacht die SPS das Erreichen des Aushebedruckes. Sind alle Soll-Drücke erreicht, bleibt die Hydraulik eingeschaltet, mit aktiverter Ölkühlung. Ausser den Drücken werden noch die Füllstände der Öl-Vorratsbehälter überwacht. Die Umdrehungszahl der Pumpe für die Kugel wird von einem Frequenzumrichter geregelt.

Schaltplan Hydraulik;  Hydraulik

Der S1-Verschluss wird mit einer Wendeschaltung angesteuert. Dabei wird die gleiche Stromversorgung wie für den Fokusantrieb benutzt. Zwei Endschalter geben den Zustand vom Verschluss an die SPS. Zusätzlich ist eine Stromüberwachung in die Motorleitung eingefügt. übersteigt der Motorstrom einen Grenzwert, wird abgeschaltet.

S1

Ein- und Ausschalten der Antriebe: Drei verschiedene Arten sind möglich:

1- Schalten der Antriebe vom TECS-GUI:

Die Leistungsnetzteile von T, D und Verspannung werden vom TECS eingeschaltet. Die Rückmeldung geht zum VME, der verzögert die HARMONICAS aktiviert.

2- Schalten der Antriebe vom Pult:
Voraussetzung ist, das der TECS "READY" ist. Die Leistungsnetzteile von T, D und Verspannung werden vom Pult eingeschaltet. Die Rückmeldung geht zum VME, der verzögert die HARMONICAS aktiviert.

3- Einschalten der Verspannantriebe vom Pult:
Beim Auswuchten werden nur die Verspannantriebe, als Konstantstromquelle, eingeschaltet. Der TECS braucht nicht "READY" zu sein. Nachdem die Leistungsnetzteile der Verspannungen aktiviert sind, Werden, verzögert, direkt die Harmonicas der Verspannantriebe aktiviert. Mit den Potentiometern am Pult kann der Verspannstrom geregelt werden.

Übersicht Antriebe Ein/Aus;  123 drives ON/OFF

Die 4 Motorströme der Tel.-Antriebe werden über Schunt-Messwiderstände, in den Motorleitungen, mit Messverstärkern auf +/- 10V verstärkt. Diese Spannung wird mit A/D-Wandlern der SPS zugeführt. Im Programm der SPS wird der Stromwert auf Ampere berechnet. Ein automatischer OFFSET-Abgleich ist möglich. Das Tuchpannal zeigt die Motorströme als Wert und als Bargraph an.

Schaltplan SPS2;  123 PCL2

2.4 Tel.-Motorsteuerung, HARMONICAS

SPS1
Die Harmonicas sind Verstärkermodule, die sämtliche Regelparameter beinhalten. Seriell wird lediglich, je nach Anwendungsfall, die Position, die Geschwindigkeit oder der Motorstrm, vorgegeben.
Je 2 Harmonica für T- und D-Antrieb sind nahezu identisch. Die Harmonica für den T- und D-Motor nutzen für den Regelkreis den Incrementalenkoder. Dieser Enkoder wird durch die Harmonica durchgeschleift und dem VME zur Verfügung gestellt, der damit die Positionsauflösung erhöht.

Parameter vom ELMO-COMPOSER:
Achtung: Mit dem COMPOSER kann nur gearbeitet werde, wenn das Echo der Harmonica eingeschaltet ist (EO=1)! Für den TECS muss das Echo wieder ausgeschaltet werden (EO=0) ! Parameter hier:

 HARMONICA T-Drive Parameter

 HARMONICA T-Torque Parameter

 HARMONICA D-Drive Parameter

 HARMONICA D-Torque Parameter

Programme für IN - OUTputs:

 T-HARMONICA_1 IN - OUT

 T-HARMONICA_2 IN - OUT

 D-HARMONICA_3 IN - OUT

 D-HARMONICA_4 IN - OUT

Die Verspannmotoren werden mit je einer Harmonica als Konstantstromquelle betrieben. Diese lassen sich, unabhängig vom TECS, zum Auswuchten einschalten. Der TECS gibt keinen Strom vor. Er überwacht lediglich seriell Störungsmeldungen der Harmonica. Der Verspannstrom wird mit analogen Potentiometern eingestellt
Die Impulse der Inkrementalen Enkoder werden mittels EXE-Modulen von HEIDENHAIN mit Faktor 5 multipliziert (18000 x 5 = 90000 I/R) ud der HARMONICA zur Verrfügung gestellt, die intern nochmal mit 4 multipliziert und damit die Regelung durchführt. Die 90000 I/R werden durch die HARMONICA geschleift und zum VME gefüht, der damit die Position berechnet.

EXE

Schaltplan Poweramplifier HARMONICAS;  HARMONICAS

2.5 SPS4-Handtster und Fokussteuerung

Im Tel-Gebäude befinden sich 3 Handtaster. Mit der SPS4 werden diese gegeneinander entkoppelt.

PCL4

Schaltplan SPS4 HDT mit Fokussteuerung;  123 PCL4

2.6 Kuppel fester Teil SPS 3

SPS1

Der serielle Datenaustausch ist hier ersichtlich:

Datenfluss zwischen den SPS;  Overview Dataflow

SPS3 (KUPPEL)   PCL3

Das Kuppel-Azimut wird mit einem inkrementalem Reibradenkoder ermittelt. Neben seiner Funktion das Kuppel-Azimut zu liefern, ist er auch Indikator für den Stillstand der Kuppel. Dieser Wert ist für die Ansteuerung der Rotationsmotoren wichtig. Deshalb ist zu beachten, dass die Bewegung der Kuppel nur mit einem funktionstüchtigem Enkoder möglich ist.

Die Kuppelposition wird mit einem inkremental- Reibradenkoder gemessen.
Der Enkoder hat eine Auflösung von 100 Imp./Umdrehung. Eine ganze Kuppelumdrehung entspricht 12600 Enkoderimpulsen.
Eine Refetrenzmarke stellet den Enkoder auf die absolute Azimutposition oº.

Enkoder

Im SPS-Programm kommte der 32 Bit-Hight-Speed-Zähler C251 zur Anwendung. Dieser Zähler definiert mit dem Sondermerker M8251 seine Zählrichtung.

Alle Werte sind in 1/10º angegeben.
Der Bruch 3600/12600 Ist der Kuppelazimut pro Enkoderimpuls. Das SPS-Programm berechnet mittels der 32-Bit-Anweisungen DMUL und DDIV das Azimut und legt das Ergebnis in D200 ab.

Beim Übergang von 0 auf 3600 oder umgekehrt, muss das Ku.-Azimut mit + oder -3600 korregiert werden, damit der Wertebereich 0 bis 2599 eingehalten wird.

Abschliessend kann das Ku.-Azimut noch mit einem Offset-Wert versehen werden, indem zum Azimut-Wert der Offset-Wert addiert wird. Anschliessend muss wieder ein Vergleich durchgeführt werden, um im Wertebereich 0 bis 2599 zu verbleiben.

Zur Zeit wird mit einer Azimutauflösung in 1/10 Grad gearbeitet.

Am Ende dieses Programmes wird eine, der Geschwindigkeit proportionale, Grösse mit Hilfe der Funktion "SPD" errechnet. Dieser Wert dient dem Programm der Kuppelrotation dazu, den Stillstand der Kuppel zu ermitteln, um das Gegenstrombremsen abzubrechen. Ohne diese Meldung vom Enkoder ist keine Kuppreldrehung möglich!

Kuppelnachführ-Automatik.

Am Anfang des Programmes werden die Parameter definiert:

  1. Die Bremsung bei Schnellfahrt der Kuppel wird vor dem Erreichen der Sollposition eingeleitet, weil die Kuppel über keinen Feingang verfügt und der Auslauf bei der Bremsung berücksichtigt werden muss. Das vorzeitige Bremsen wird im ersten Parameter in sec abgelegt.
  2. Bei kleinen Nachführbewegungen (unter 10º) im Nord- und Südbereich, wird mit einem Vorhalt gefahren. Das heisst die Kuppel fährt über die Sollposition hinaus. Ein Parameter gibt dieses Vorausfahren in Grad an.
  3. Der dritte Parameter gibt an, bei welcher absoluten Abweichung, in Grad, die Kuppelnachführung gestartet wird.
  4. Ein anderer Parameter legt fest, bei welcher Annäherung an den Sollwert die Nachführung ausgeschaltet wird. Er ist normalerweise auf 0 gestellt.
  5. Wenn innerhalb dieser Zeitspanne das Tel.-Azimut konstant bleibt, wird die Nachführung gestartet (D236 in sec.). Damit wird weitgehend verhindert, dass die Kuppel sich bei schnellen Verstellgeschwindigkeiten in Bewegung setzt.

Zunächst wird geprüft, ob das Tel.-Azimut, konstant war. War das der Fall, wird die Kuppelnachführung gestartet nachdem:

Es wird die Absolutabweichung, Ku.- Tel.Azimut, bestimmt. Jetzt wird überprüft, in welche Richtung (Kürzester Weg) die Kuppel drehen soll. Dafür wird der Drehbereich der Kuppel, ausgehend vom Te.-Azimut in zwei Hälften geteilt und ermittelt in welchem Halbkreissegment sich die Kuppelposition befindet. Bei Tel.-Azimut kleiner als 180º ist das graphisch veranschaulicht:

links/rechts 1

Bei Tel.-Azimut grösser als 180º:

links/rechts 1

Im Nordbereich (135º bis 225º) und im Südbereich (45º bis 315º, über 0º) wird bei Nachführgeschwindigkeiten mit einem Vorhalt gearbeitet, der hier selbsterklärend veranschaulicht ist:

Vorhalt

Kuppelrotation

Die Ausgänge der SPS1 für schnelles und langsamen Drehen sind, über Hilfsschütze, direkt mit den entsprechenden Leistungsschützen verbunden.

Zentrale Einheit des Programmes ist ein Zähler, der beim Beschleunigen auf- und beim Bremsen abzählt. Entsprechen dem Zählerinnhalt werden die Motoren geschaltet.

Anfahren:

  1. Danach werden kurzzeitig nur zwei Phasen eingeschaltet bis die 3-Phasen TSR (TRS) zuschalten. Das kurze Anfahren mit zwei Phasen bewirkt lediglich ein sanfteres Lösen der Rotorbremse.
  2. Der Rotorwiderstand 1 wird überbrückt.
  3. Der Rotorwiderstand 2 wird überbrückt.
  4. Der Rotorwiderstand 3 wird überbrückt.

Die Rotorwiderstände werden in drei Stufen überbrückt, bis das grösste Drehmoment anliegt und die Kuppel mit maximaler Geschwindigkeit dreht..

Bremsen:

  1. Im ersten Bremszyklus werden die Motoren mit nur zwei Phasen TRR beaufschlagt, was weder Links- noch Rechtslsauf bewirkt und nur das Einfallen der Rotorbremse verhindert.
  2. Im zweiten Zyklus drehen die Motoren mit ebenfalls zwei Phasen TR (T0R) aber im Gegenstrom.
  3. Der dritte Zyklus kehrt die Drehrichtung mit drei Phasen TRS (TSR) um (volles Gegenstrombremsen).

Als Indikator für den Kuppelstillstand wird die Geschwindigkeitsermittlung des Azimutenkoders benutzt. Steht die Kuppel beim letzten Bremszyklus (volles Gegenstrombremsen) still, werden die Motoren abgeschaltet.
Es ist zu beachten, dass die Rotaion nur mit dem Enkoder funktioniert. Sollte der Enkoder ausser Funktion sein, wird beim Starten die Rotation abgeschaltet und eine Fehlermeldung ausgegeben, die quittiert werden muss.

Ein Überblick der Funktion geben folgende Diagramme:

Zyklen Ku.-Motoren

Ein- und Ausschalten der Kuppel.
Die SPS3 mit den Hauptfunktionen im Keller wird mit USV (Unterbrechungsfreie Strom-Versorgung)-Spannung 220V versorgt.
Ein Spannungswächter meldet der SPS einen Spannungsausfall vom öffentlichem Netz, die dann zwei Fälle unterscheidet: Kurzzeitiger Netzausfall
Weil bei einem kurzem Netzausfall zwangsweise das Kuppel- hauptschütz abfällt, wird es bei Spannungswiederkehr automatisch sofort wieder eingeschaltet, wenn es vor dem Netzausfall eingeschaltet war. Dabei ist es gleich ob das Hauptschütz vom Pult oder über die serielle Schnittstelle eingeschaltet wurde. Länger anhaltender Netzausfall
Dauert der Netzausfall länger als 10 Minuten, wird bei Spannungswiederkehr das Kuppelhauptschütz nicht wieder- eingeschaltet und die Pufferung aufgehoben. Dann werden laufende Programme, wie die automatische Kuppelnachführung, abgebrochen (Entsprechend Not-Stop) und die Kuppel muss, bei Spannungswiederkehr, manuell eingeschaltet werden.

2.7 Kuppel beweglicher Teil SPS 5

Eine weitere SPS5 befindet sich im beweglichem Teil der Kuppel, die die Hydraulik vom Spaltverschluss steuert und Fehlermeldungen anzeigt.

SPS-Spalt

Öffnen und Schliessen der Kuppel

Die Elektrik für die Spalt-Hydraulik wurde im beweglichem Teil der DSD-Steuerung komplett mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) ersetzt. Ist der Spalt geöffnet, zeigt die Anzeige im Schaltschrank „A“. Ist er geschlossen „-“.

Die Hydraulik wird von der SPS folgendermaßen gesteuert:

Tor öffnen:

  1. Die Hydraulikpumpe startet für ca. 5 sec ohne dass ein Ventil betätigt wird, um die Ölzuführungsleitungen mit Öl zu füllen. Die Tore bewegen sich noch nicht.
    Nur Pumpen

  2. Das Ventile von rechten Tor V4 und das Ventil V2 vom linken Tor werden angesteuert, so dass die Kolben der Druckzylinder in Reihe geschaltet sind. Die Tore öffnen sich.
    Spalt Öffnen, Serienbetrieb

  3. Bevor die Tore den mechanischen Anschlag „AUF“ erreichen, schalten jeweils Endschalter (b4, b5) den Hydraulikkreislauf von Serienbetrieb auf Parallelbetrieb. Das heißt die Tore bewegen sich dann mit halber Geschwindigkeit und aufgetretene Gangunterschiede zwischen den Kolbenpaaren werden am Anschlag ausgeglichen, weil jeder Druckzylinder einzeln gefüllt wird.
    Spalt Öffnen, Parallelbetrieb

  4. Pumpe und Ventile schalten aus.

Tore schließen: Entsprechend dem Ablauf für Öffnen:

  1. Nur Pumpen.

  2. Serienbetrieb bis kurz vor den mechanischen Anschlag.
    Spalt schliessen, Serienbetrieb

  3. Parallelbetrieb bis zum Anschlag.
    Spalt schliessen, Parallelbetrieb

  4. Pumpen und Ventile schalten aus.

FUNKTIONSPRINZIP DES SPS-PROGRAMMES
Herzstück des Programmes ist der Auf-Zähler Co. Er startet, wenn zu- oder aufgefahren wird.

  1. Am Anfang des Programmes (erste Phase) ist in dem Register Do festgelegt, wann die Hydraulikpumpe startet. Die Ventile sind noch geschlossen.
  2. In der zweiten Phase definiert der Wert in D1 wann mit dem Serienbetrieb begonnen wird.
  3. Der erste erreichte Endschalter stellt das entsprechende Tor auf Parallelbetrieb. Der zweite Endschalter stellt das andere Tor ebenfalls auf Parallelbetrieb. Ab diesem Moment bestimmt D2 wie lange der Parallelbetrieb aufrechterhalten wird (ADD Co D2 D3).
  4. Ist diese Zeit von Co erreicht, wird die Hydraulik abgeschaltet. Der Spalt ist nun geschlossen bzw. geöffnet.
  5. Nur für den Fall, dass keiner oder nur ein Endschalter anspricht, schaltet die Steuerung vor dem Erreichen der Maximalzeit beide Tore in den Parallelbetrieb (D4). Diese Funktion ist in das Programm mit aufgenommen worden, weil das mechanische Spiel der Tore sehr gross ist und deshalb nicht immer gewährleistet ist, dass die Endschalter ordnungsgemäß ansprechen. In diesem Fall kann der Parallelbetrieb die Tore parallel an den Endanschlag drücken, so dass die Endschalter ansprechen.
  6. Das Limit von Co wird erreicht, wenn kein Endschalter angesprochen hat. In diesem Fall wird der Hydraulikmotor abgeschaltet und die Störungsanzeige „TIMEOUT“ ausgegeben.

Hydraulikablauf

Der Ablauf des Zyklus kann jederzeit unterbrochen werden, indem die Taste der Gegenrichtung betätigt wird.

Störungen:
Sollten keine, oder nur einer der Endschalter erreicht werden, wird am Ausgang der SPS eine Störungsmeldung ausgegeben. Diese Störungsmeldung blockiert die Funktion nicht und es kann der Spaltverschluss ohne Quittieren aktiviert werden.
Im Störungsfall ist die Steuerung blockiert und die entsprechende Fehlermeldung erscheint an der 7-Segmentanzeige:

Fehlerkode der Spalthyraulik:

  1. C1 - Schützfehler oder Sicherung a1.
  2. e1 Motorschutz ausgelöst.
  3. b 3 Ölmangel.
  4. TIMEOUT

Tubus-Temperaturmessung

Zur Temperaturmessung ist ein Temperatursensor vom Typ PT100 an einer Strebe angebracht. Nach dem Dreileiter-System ist er mit dem Messmodul der SPS1 verbunden.
Im Programm der SPS wird die Temperatur über etwa 10 sec gemittelt. Sie kann mit einem Korrekturwert versehen werden. Von der Software wird die Identifizierungsnummer des Modules überprüft. Ebenfalls wird kontrolliert ob die aktuelle Temperatur im Bereich von -30 bis +50 Cº liegt. Sollte die Identifizierungsnummer oder der Temperaturbereich nicht übereinstimmen, wird konstant 99.9Cº als Fehlerwert ausgegeben.
Die Tubustemperatur kann an der Schnittstelle RS232 abgefragt werden und sie wird an einer nummerischen Anzeige dargestellt.

Windschirm, SPS5

Die Elektrik für den Windschirm wurde im beweglichem Teil der DSD-Steuerung mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) ersetzt. Dabei werden die Ansteuerfunktionen im Wesentlichen durch die SPS durchgeschleift, ohne sie zu beeinflussen. Die Verwendung einer SPS bringt hier nur den Vorteil, dass Fehler auf der 7-Segmentanzeige sichtbar werden und sie somit schneller beseitigt werden können.

Kurzbeschreibung der Windschirmsteuerung:
Der Motor m2 am Rouleaukasten behält beim Hoch- oder Runterfahren seine Drehrichtung bei, wirkt jedoch im ersten Fall bremsend (verspannend) und im zweiten antreibend.
der Motor m1 an den Zugbändern ändert seine Richtung entsprechend und wirkt beim Hochfahren antreibend und beim abfahren bremsend.

Windschirm

Es stehen 2 Betriebsarten zur Verfügung:

  1. Die beiden Windschirm-Rouleaus sind entkoppelt: Es läßt sich nur der spaltseitige Teil hoch- und runterfahren. Mit dem Hochfahren wird die Sichtöffnung verkleinert.
    Diese Betriebsart ist die am häufigsten genutzte.
  2. Die beiden Windschirm-Rouleaus sind gekoppelt: Zwischen beiden Teilen befindet sich die Sichtöffnung, die auf- und abgefahren werden kann (besserer Windschutz).
ZuA.:

Auffahren:
Der Motor m2 (Federmotor) am Rouleau dreht in Richtung abwickeln während der Motor m1 (Elektromat) das Zugband aufwickelt. Damit wirkt er antreibend und der Motor m2 am Rouleau wirkt mit kleinem Moment bremsend. Dies geschieht bis am Elektromaten der Endschalter b3 für AUF anspricht, ehe der Koppelmechanismus zum anderen Teil des Windschirmes erreicht ist. Der K-Endschalter b4 spricht noch nicht an.

Abfahren:
Der Motor m2 (Federmotor) am Rouleau wickelt das Rouleau mit großem Drehmoment auf und der Motor m1 (Elektromat) wickelt das Zugband ab. Jetzt wirkt der Motor m2 am Rouleau antreibend und der Motor m1 am Zugband bremsend. Der Windschirm fährt ab, bis der Endschalter am Elektromat b5 für AB anspricht. Die Einstellung des Endschalters legt das untere Niveau der Windschirmkannte fest. Der Endschalter b6, der vom Schirm betätigt werden kann, ist als Sicherheit gedacht (K-Schalter).

Zu B.:

Die zweite Windschirmhälfte kann an den Windschirm gekoppelt werden. Dazu muss der Schirm ganz aufgefahren werden und der Schlüsselschalter b7 (“Überbrückung Einkoppeln Windschirm“) aktiviert werden. Damit ist der Endschalter b3 am Elektromaten unwirksam und der Schirm kann an seinen zweiten Teil kuppeln. Jetzt ist als Endschalter nur noch b4 wirksam, dem aber mit der Überbrückung die K-Funktion genommen ist. Nach dem Einkuppeln ist der Schlüsselschalter b7 wieder in die normale Position zu stellen, damit der Endschalter b3 am Elektromat wieder aktiv wird und der Endschalter b4 die ihm zugeordnete Funktion als K-Schalter wieder übernehmen kann. Danach bewegen sich beide Schirmteile zusammen wie unter A..
Soll der zweite Schirmteil wieder abgekoppelt werden, muss der Schlüsselschalter b7 aktiviert werden und der Schirm so weit aufgefahren werden, bis mit dem Hebel am Ringträger die Schirme endkoppelt werden können (Die 7-Segmentanzeige zeigt“L“). Danach wieder abfahren und den Schlüsselschalter desaktivieren.

Störungen: (Werden nicht blinkend an der Störungslampe angezeigt)

Fehlerkode:
5 : C1 Schützfehler
6 : C2 „
7 : C3 „
8 : C4 „ 9 : e1 Motorschutz m1
U : U1 Motorschutz m2
: a2 Schutz Magnetverriegelung
0 : b4 K-Endschalter WI AUF
E : b6 K-Endschalter WI AB
L : b7 Überbrückung EIN

3. Stromversorgung

Die Stromversorgung vom Teleskop ist gesplittet. Der Beobachtungsbetrieb soll bei einer Spannungsunterbrechung weiter laufen. Deshalb sind die Hydraulik, VME, SPS2 und SPS3 mit USV-Spannung versorgt. Einen Überblick gibt:

Power

4. Download aller Schaltpläne

Pläne Ansehen oder ausdrucken:

SPS1 (DESK) PCL1
SPS2 (TELESKOP) PCL2
SPS3 (KUPPEL)  PCL3
HARMONICAS    Harmonicas
GPS-System Calar Alto   GPS CA
VME-RACK   VME
Handtaster Tel.+Fokus  Handtaster
Hydraulik Teleskop  
Hydraulik Tel.
Hydraulik Spalt und Windschirm   Hydraulik Spalt, Wind
Hardware-Verrigelungen  
Verriegelungen
   

Übersichten ansehen oder ausdrucken:

Datenfluss zwischen PCL1-PCL2-PCL3   Datas
Hardwareverbindungen   Hardware
Overview Teleskop   Overview
Bitliste VME   Bitliste
Stromversorgung   Stromversorgung

HARMONICA-Parameter vom ELMO-COMPOSER:

 HARMONICA T-Drive Parameter

 HARMONICA T-Torque Parameter

 HARMONICA D-Drive Parameter

 HARMONICA D-Torque Parameter

HARMONICA-Programme für IN - OUTputs:

 T-HARMONICA_1 IN - OUT

 T-HARMONICA_2 IN - OUT

 D-HARMONICA_3 IN - OUT

 D-HARMONICA_4 IN - OUT

5. Verriegelungen und Sicherheit

Hardware-Verrigelungen    Verriegelungen
Eine ganze Reihe von ehemals Hardwareverriegelungen, sind in das Softwarepaket der SPS übernommen worden. Lediglich einfache Endschalterfunktionen und Verriegelungen gegen gleichzeitiges Bedienen von Rechts-Linkslauf sind als Hardwarekomponente beibehalten und gegebenenfalls in die Software zusätzlich mit aufgenommen. So wird auf deren Aufzählung nicht weiter eingegangen und es als selbstverständlich vorausgesetzt.
Die Haupschütze der Antriebe verlangen eine Bestätigung vom Einschaltbefehl (K27).
Wichtige Hardware-Schalter haben direkte Drahtverbindung (Not-Stop, Hebebühne). Die Hebebühne kann nur eingeschaltet werden, indem ein zweiter Bedienknopf gedrückt wird, der das Haupschütz einschaltet.

Software:
Bei der seriellen Datenkommunikation wird bei jedem String überprüft, ob sich CR an der richtigen Stringposition befindet; erst dann wird der Befehl freigegeben. Sicherheitsrelevante Befehle müssen mindestens 3 Mal empfangen werden, ehe der Befehl aktiviert wird.
Die HARMONICAS haben eine ganze Reihe von Limit-Parametern. Bei deren Überschreitung wird der Bewegungsvorgang abgebrochen.