Ziel der Lüftung ist es, mit kontrolliertem Luftdurchsatz, das Seeing zu verbessern.
Es stehen 3 aktive Lüftungsysteme, mit einer Gesamtleistung von 50 KW, zur Verfügung sowie zwei passive Lüftungen :
Unterstehende Zeichnung verdeutlicht die Funktion der einzelnen Systeme:
Die Kuppeltemperaturen werden von der SPS 1 und SPS 2 gemessen, während
die Aussentemperatur und Feuchte von der zentralen Wetterstation über
das Ethernet geliefert werden.
Die Verbindung vom festen Teil (SPS 1) zum beweglichem Teil (SPS 3)
ist mit einer drahtlosen Übertragung (RS232) (Funkmodem 2.4 GHz)
realisiert.
Die Verbindung zum Computernetz ist mittels Lichtwellenleiter (RS232) bewerkstelligt.
Über die Funkverbindung zum beweglichem Teil erhält diese SPS auch die Temperaturen:
Zusätzlich steht die SPS in Verbindung mit dem Reverse MUX am TECS (RS232), der die eben erwähnten Temperaturen empfängt und seinerseits
für die SPS 1 bereitstellt.
Abhängig davon werden die Ventilatoren für den Kuppelraum und den Kuppelboden gesteuert.
Im beweglichem Teil der Kuppel empfängt die SPS 3 die Daten zum Öffnen und Schliessen der passiven Klappen von der SPS 1 im festen Teil. Wenn im beweglichen Teil ein Regensensor anspricht, wird ein Schliessen aller Klappen, unabhängig vom Betriebszustand, erzwungen.
2. Systemkomponenten
Die Steuerung der Lüftung geschieht mit Speicher-Programmierbaren
Steuerungen (SPS). Insgesamt befinden sich drei SPS im Einsatz:
Die SPS 1 ist die zentrale Einheit der Anlage. Sie steuert die Lüftungen:
Und misst die Temperaturen:
Die Bemerkung "Referenz" bedeutet, das nur diese Temperaturen zur Regelung ausgewertet werden. Zum Anderen stellt sie über drei verschiedene Schnittstellen die Verbindungen zum
Diese Temperaturen werden über die Funkmodems an die SPS 1 im festen Teil
übertragen. Dort dienen sie nur zur graphischen Darstellung am Tuchpanal
tragen aber zur Regelung nicht bei.
Die SPS 3 empfängt die Befehle zum Schliessen oder Öffnen der Lüftungsklappen
von der SPS 1 im festen Teil der Kuppel. Umgekehrt werden die entsprechenden
Rückmeldungen verarbeitet.
Funkmodem SML2400 IP
Mit dem Einsatz von Funkmodems konnte auf Schleifleitungen zum beweglichem
Teil der Kuppel verzichtet werden.
Es kommen zwei Funkmodems der Firma "ADCON", Typ SML2400 IP, zum Einsatz,
die im 2.4 GHz Bereich arbeiten und eine Sendeleistung von nur 10 mW haben.
Die Kuppelsteuerung verwendet Funkmodems gleichen Typs, deshalb ist bei der
Inbetriebnahme darauf zu achten, dass unterschiedliche Kanäle eingestellt werden.
Zur Zeit wird der Kanal 1 verwendet.
SPS fester Teil Kuppel fest
SPS beweglicher Teil Kuppel bew
Türventilatoren fester Teil Kuppel kuluft
Gewönhlich zeigt das Tuchpanal den Screen 1 an.
Auf dem Screen 1 befindet sich keine Bedienungsmöglichkeit. Er zeigt
die Temperaturen, relative Aussenfeuchte und den Betriebszustand der
Lüftungsventilatoren an.
Screen 1
Mit den Tasten "Vents" (Beschrieben unter 3.4 Lüftungsklappen) und "Datas" (Beschrieben unter 8.3 Datenverkehr) kann auf andere Screens gewechselt werden.
In die Tür im Nord- und Südbereich sind jeweils zwei Ventilatoren montiert. Es sind Ventilatoren der Firma "Novent" mit einer Leistung von jeweils 7,5 KW. Jeder dieser Ventilatoren hat einen Luftdurchsatz von 50 000 m2 pro Stunde. Die Ventilatoren blasen die Luft aus der Kuppel hinaus.
Diese Ventilatoren können nur paarweise manuel ein- und ausgeschaltet werden.
Dafür befindet sich, aus Sicherheitsgründen, ein Schalter direkt neben den Ventilatorpaaren.
Beim Einschalten starten die Drehstrommotoren in der Sternschaltung und werden
verzögert, von der SPS 2, in Dreieck geschaltet. Ausserdem starten
die Motoren zeitversetzt, um Stromspitzen zu vermeiden. Immerhin haben die vier
Ventilatoren eine Gesamtleistung von 30 KW.
Ein temperaturgeregeltes Schalten der Ventilatoren ist nicht vorgesehen.
Eine von drei Boden-Abzugs-Schächten mit Temperatursensor.
Die Bodenlüftung kann temperaturgeregelt (Automatisch) oder manuell geschaltet werden.
Manuell:
Ist der Schalter am BBC-Schrank auf "Manuell" gestellt, kann mit dem
daneben liegendem Knopf die Bodenlüftung auf
gesstellt werden.
Temperaturgeregelt (Automatisch):
Ist der Schalter am BBC-Schrank auf "Auto" gestellt, sind die Knöpfe für
Stufe 1/2 und Aus wirkungslos.
Die Ventilator der Bodenlüftung wird jetzt in Abhängigkeit von der Bodentemperatur
und der Aussentemperatur geschaltet. Bei zu hoher Aussenfeuchte wird ausgeschaltet.
Aussentempertur und Feuchte wird von der seriellen Schnittstelle (RS 232) vom
Ethernet (Quelle: Zentrale Wetterstation vom Calar Alto) übernommen.
Folgende Liste
erklärt die Regelung mit den Schalt-Parametern:
Kuppelboden |
---|
Automatisches Einschalten |
- Wenn Bodentemp. über 1ºC der Aussentemp. steigt : Stufe 1 |
- Wenn Bodentemp. über 2ºC der Aussentemp. steigt : Stufe 2 |
- Wenn die rel. Aussenfeuchte unter 95% fällt |
Automatisches Ausschalten |
- Wenn Bodentemp. gleich der Aussentemp. (fallend). |
- Wenn die rel. Aussenfeuchte über 98% steigt |
Kuppelraum |
---|
Automatisches Einschalten |
- Wenn Raumtemp. über 1ºC der Aussentemp. steigt : Stufe 1 |
- Wenn Raumtemp. über 2ºC der Aussentemp. steigt : Stufe 2 |
- Wenn die rel. Aussenfeuchte unter 95% fällt |
Automatisches Ausschalten |
- Wenn Raumtemp. gleich der Aussentemp. (fallend). |
- Wenn die rel. Aussenfeuchte über 98% steigt |
Die Lüftungsklappen in der Aussenwand der Kuppel sind zunächst mit einem Schaltschrank der Firma DSD auf dem beweglichem Teil der Kuppel verbunden. An diesem Schrank befindet sich ein Schalter "Auf / Aus / auto"
Die Lüftungsklappen können von einem Tuchpannel am BBC-Schrank bedient werden. Alle Screens haben rechts oben einen Knopf, mit dem zu einem andere Screen gesprungen werden kann.
Auf dem Screen 0 können die Klappen einzeln oder alle zusammen manuell geöffnet und geschlossen werden.
Sreen 0:
Betriebszustände und Fehler der Klappen werden links neben den Einzelknöpfen (hier nicht sichtbar) gemeldet:
Folgende, evenrtuelle auftretende Fehler, werden mit "Error" gemeldet:
Bei Betätigung des Knopfes "Auto" wechselt die Anzeige selbsttätig auf Screen 2.
Sreen 2:
Ein manuelles Bedienen der Klappen in der Kuppelaussenwand, ist nun nicht mehr
möglich. Das Schliessen und Öffnen der Klappen übernimmt eine Automatik,
die die Klappen öffnet/schliesst.
Zur Zeit öffnen/schliessen sich die Klappen, wenn der Kuppelspalt sich öffnet/schliesst.
Links unter "Dome" werden die Zustände bzw. Fehler der Klappen angezeigt
(hier nicht sichtbar), wie bei Screen 0 beschrieben. Die Top-Klappen lassen sich
in jedem Fall manuell bedienen.
Spricht ein Regensensor, am Höchsten Punkt der Kuppel, an, werden alle Klappen zwangsweise geschlossen und es erscheint die Meldung "Its raining" am Tuchpanal.
Die Aussenwand der beweglichen Kuppel ist mit einer Isolierung ausgekleidet, die in einem Abstand von ca. 30cm an der inneren Aussenwand befestigt ist. Unten an der "Kuppelschürtze" kann am ganzen Umfang der Kuppel Luft zwischen Isolierung und Kuppelwand gelangen. Schematisch sieht das so aus:
Sind die beiden Top-Klappen geöffnet, setzt ein Kamineffekt ein. Damit kann der Einfluss der erwärmte Kuppelaussenwand auf die Innentemperatur wesentlich reduziert werden.
Diese Klappen können manuell mit der Taste auf dem Tuchpanel bedient werden und es wird die entsprechende Rückmeldung angezeigt.
Bei Betätigung des Knopfes "Auto" wechselt die Anzeige selbsttätig auf Screen 2.
Sreen 2:
Ein manuelles bedienen dieser Klappen ist weiter möglich.
Spricht ein Regensensor, am Höchsten Punkt der Kuppel, an, werden die Klappen
zwangsweise geschlossen und es erscheint die Meldung "Its raining" am Tuchpanal.
Ausserdem schliessen diese Klappen, aus Sicherheitsgründen, wenn die Aussenfeuchte
über 95% steigt und öffnen erst wieder, wenn die Feuchte unter 90% fällt. Sind die Klappen
aus diesem Grunde geschlossen, erscheint die Meldung : "Hum.hight".
"Life" auf den Webseiten:
Die Temperaturen
"Telescope Structure",
"Telescope Base", und
"Telescope Top End"
werden von der Teleskopelektronik erfasst und werden deshalb nur registriert, wenn das Teleskop eingeschaltet ist.
Das Öffnen und Schliessen der Klappen wird mit einem Watchdog kontrolliert. Wird eine vorgegebene Zeit überschritten, wird "error" im Display angezeigt.
Der Screen 3
Eine Überprüfung des gesamten Datenverkehrs zwischen SPS 1, SPS 2 und Revers MUX ist mit dem Screen Nr4 möglich.
Screen 4
Es werden die kompletten Strings angezeigt. Nähere Erklärung hierzu
unter 6.5 Datenkommunikation
6. Softwarebeschreibung
Senden an SPS 3 beweglicher Teil:
Der Sendeimpuls (M80) wird aus
dem Empfangsimpuls vom beweglichem Teil regeneriert und die
Sollzustände der Lüftungsklappen mit dem Merkern M200 bis
M215 gesendet.
Empfangen von SPS3 beweglicher Teil:
Die beiden Temperaturen vom Beweglichem Teil werden vom
ASCII-Code in Dezimalzahlen verwandelt und mit dem Vorzeichen
versehen. Bleibt der Empfang für eine definierte Zeit aus, werden
die Temperaturen mit 99.9 beaufschlagt (Fehler).
Die Einzelbits der Rückmeldungen werden in M220 bis M235
abgelegt.
Es folgt der Programmteil für die Klappensteuerung in Zusammenhang mit der Anzeige / Bedienung vom Tuchpanal aus.
Die Schnittstelle zum Revers MUX wird mit dem Modul FX2N BD
definiert und die empfangende Aussentemperatur und Luftfeuchte aus den
ASCII-Ziffern zusammengesetzt.
Der Sendeimpuls wird aktiviert, wenn das letzte Byt CR ist. Sämtlich
Temperaturen werden zum senden im ASCII-Kode zerlegt.
Schliesslich folgt der SPS-Programmteil der die Ventilatoren vom Kuppelboden und Raum steuert.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | Aussen Temp. | 12 | Feuchte | 16 | frei | 22 | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
? | T | E | M | P | +/- | 0 | 0 | . | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | . | 0 | cr |
Wenn das 22. Byt empfangen wird (CR), sendet die SPS 1 Ihre Antwort in einem 57 Byt langen String:
1 | 2 | 3 | |||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 |
T | E | M | P | +/- | 0 | 0 | . | 0 | +/- | 0 | 0 | . | 0 | +/- | 0 | 0 | . | 0 |
4 | 5 | 6 | |||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 |
+/- | 0 | 0 | . | 0 | +/- | 0 | 0 | . | 0 | +/- | 9 | 9 | . | 9 |
7 | 8 | 9 | 10 | 11 | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 |
+/- | 9 | 9 | . | 9 | 9 | 9 | 9 | 0 | 0 | 0 | cr |
Hier eine Liste mit den entsprechenden Registern in der SPS 1:
Die SPS 1 sendet nach dem Empfangsimpuls zur SPS 2 im beweglichem Teil
eien 5 Byts langen String.
Die Liste zeigt die verwendeten Register und Merker.
7. Mitarbeiter
Neben den zahlreichen Mitwirkenden, geht besonderen Dank an die unten aufgeführten
Kollegen die die Anlage istalliert haben und über spezielle Systemkenntnisse
verfügen.
Daneben standen mit Rat zur Seite: